Steinblog

Fluoreszenz von Chlorophyll

Manchmal kann Biologie sehr einfach sein. Und glücklicherweise sind wir zudem ständig von Anschauungsmaterialien der „Lehre vom Lebendigen“ umgeben.

So leistet der ansonsten wenig beachtete Efeu, der vom Nachbarn auf unseren Schulhof rankt, jeden Tag Erstaunliches (vor allem in Form von Fotosynthese) und kann durchaus ansehnliche Phänomene liefern, die zu hinterfragen es sich lohnt.

Ein paar Efeublätter wurden gepflückt, getrocknet, kleingeschnitten, mit Sand im Mörser zerrieben und dann mit Brennspiritus übergossen. So konnten wir eine Chlorophyll-Lösung gewinnen. Dieser Blattfarbstoff sorgt in intakten Blättern für die Absorption der Lichtstrahlen und bringt so die für die Fotosynthese notwendige Energie.

In der Lösung ist das Chlorophyll jedoch isoliert und nur eingeschränkt funktionsfähig. Bestrahlt man diese Lösung mit UV-Licht, so wird das Chlorophyll-Moleküle zwar auch elektronisch angeregt, jedoch wird die Energie dann durch einen Rückfall der Elektronen in den Grundzustand wieder abgegeben. Dieser Vorgang erfolgt unter Abgabe von Licht (Fluoreszenz), was in den Bildern als violettes Licht zu sehen ist. Das abgegebene Licht ist im Vergleich zum Anregungslicht langwellig verschoben (Stock'sche Regel), da Energie durch Schwingungsrelaxation abgebaut wird.

An dieser Stelle nochmal Dank an die Chemiker für das bereitwillige Ausleihen der UV-Lampen!

 

Für den Q1-Biologie-GK,

Roland Hoffmann

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