Steinblog

Frankreich Austausch 2023

Der bereits langjährig stattfindende Austausch zwischen dem Freiherr-vom-Stein Gymnasium und dem bretonischen Lycée Beaumont in Redon stand dieses Jahr unter einem ganz besonderen Zeichen. Dieses Jahr feiert die Deutsch-Französische Freundschaft ihr 60-jähriges Bestehen.
Jugendliche aus der EP und der Q1 fuhren am 25. März mit dem Bus nach Redon in der Bretagne, um dort von ihren "Corres" empfangen zu werden. Kurz vor der Ankunft stieg die Aufregung im Bus stark an, weil niemand genau wusste, was ihn erwarten würde. Um die Gastfamilien schließlich näher kennenlernen zu können, verbrachten die Jugendlichen den gesamten Sonntag in Ruhe mit ihrem Gastfreund und dessen Familie. Das hatte auch zum Vorteil, dass Unsicherheiten in der Verständigung auf Französisch beseitigt werden konnten.
Am Montag wurden die Schüler des Freiherr-vom-Stein Gymnasiums vom Schulleiter des französischen Lycées von einem typischen französischen "Petit-Déjeuner" inklusive Croissants empfangen. Kennengelernt haben wir die Stadt Redon schließlich durch eine französischsprachige Stadtführerin, die uns die historische Altstadt nähergebracht hat. Die darauffolgende Freizeit wurde ganz unterschiedlich genutzt. Herr Beeker, der die Stadt bereits kannte, hat sich beispielsweise geschminkt.
Am Dienstag stand dann eine lange Busfahrt an, die auch den Streiks in Rennes geschuldet war, die Rennes und das gesamte Umfeld lahmlegten. Der Grund: die anstehende Rentenreform in Frankreich, wodurch die Franzosen zwei Jahre länger arbeiten müssen. Dies hatte leider zur Folge, dass nach der anderthalbstündigen Führung durch das Kloster und das umliegende Dorf keine Freizeit mehr zur Verfügung stand. Geplante Badeeinheiten im Atlantik mussten somit um unbestimmte Zeit verschoben werden. Die Führung durch die beeindruckende Architektur mit einer fantastischen Aussicht auf die Mündung der Couesnon sowie den atlantischen Ozean haben wir dennoch enorm genossen und wir werden diese Eindrücke auf einen zurecht weltberühmten Ort nicht mehr vergessen und sind sehr dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten, dort hinzureisen.
Der darauffolgende Mittwoch war sehr anders strukturiert als die vorherigen Tage. Morgens sind wir mit unseren „Corres“ in die Schule gegangen, haben aber nicht am Unterricht teilgenommen, sondern haben gemeinsam mit ihnen an einem Projekt gearbeitet. Dieses bestand darin, ein Quiz über das jeweils eigene Land in einen vorher ausgewählten Themenbereich zu erstellen. Die Motivation hielt sich wie von Schülern der zehnten und der elften Klasse gewohnt allerdings in Grenzen, weshalb für die eigentlich recht kurze Aufgabe einige Stunden benötigt wurden. Im Anschluss daran erwartete uns der heiß ersehnte Sport-Nachmittag, bei dem die Deutschen und die Franzosen gemeinsam Fußball, Badminton und Basketball spielen konnten. Die meisten nahmen diese Möglichkeit mit viel Freude an.
Donnerstag stand die Stadt Rennes, die Hauptstadt der Bretagne auf dem Programm. In Rennes haben sich die Deutschen und die Franzosen getrennt, um an Stadtführungen in der jeweils eigenen Sprache teilzunehmen. Irgendwie ging jeder davon aus, dass wir kein Französisch können; sogar unsere eigenen Gastfreunde gingen davon aus, bis wir sie mit unserem wunderschönen französischen Akzent überraschten. Nach der Stadtführung blieb uns dann, anders als am Mont Saint-Michel, noch reichlich Freizeit, die Stadt mit Freunden auf eigene Faust zu erkunden, bis wir am späten Nachmittag mit dem Bus nach Redon zurückkehrten.
Schneller als erwartet neigte sich die Woche dem Ende zu. Am Freitag erwartete uns dann nach einigen sehr entspannten Tagen der Schulalltag. Dabei gingen wir zusammen mit unseren „Corrres“ in den jeweiligen Unterricht und verbrachten einen für die Franzosen ganz normalen Tag an der Schule. Allerdings stellte sich für einige der Freitag als ein durchaus ansprechender Tag für den Unterricht heraus. So fand nach der Mittagspause für einige die Option „Audiovisuel“ statt, in der nach monatelanger Arbeit genau an dem Tag angefangen wurde, in Gruppen einen Film zu drehen, an dem wir da waren, weshalb dieser Unterricht sehr viel Spaß bereitete. Andere Schüler hatten zum Beispiel Sportunterricht, Französisch und Spanisch. Danach bot sich für alle die Möglichkeit, den letzten Abend in Frankreich gemeinsam mit den „Corres“ ausklingen zu lassen und zu genießen.
Der Samstag begann für viele sehr früh, vor allem für diejenigen, die weit von Redon entfernt wohnten. Und er begann nicht nur früh, sondern auch emotional, da es nun an der Zeit war, von Frankreich, den Gastfreunden und auch von den Gastfamilien zu verabschieden, bevor sich nach einem gemeinsamen Gruppenfoto die deutschen Schüler auf die 12-stündige Rückreise aufmachten.
Wir bedanken uns für eine tolle, unvergessliche Zeit, die wir in der Bretagne verbringen durften und die uns näher an die französische Kultur brachte. Wir bedanken uns auch und vor allem bei unseren Gastfreunden und Gastfamilien, die uns auf der Reise in Frankreich begleitet haben und uns bei kleineren Problemen geholfen haben. Nicht zu vergessen ist natürlich auch ein großer Dank an alle, die diese Reise überhaupt erst möglich gemacht haben, vor allem an Frau Jauch, die den Austausch hauptsächlich organisiert hat und krankheitsbedingt leider bei der Fahrt selbst ausfiel.

Jan Schubert und Nicolas Stapels (Q1)

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