Steinblog
Besuch aus Italien
Unsere italienische Austauschschülerin Polina berichtet in einen Interview über ihre Erfahrungen in Kleve und am Stein. Auch ihre Gasteltern blicken zurück auf ihre Erfahrungen mit einer italienischen Schülerin in Ihrer Familie.
Polina, wie hat es dir bei uns am Stein gefallen?
Es hat mir sehr gut gefallen, weil die Schule einen ganz anderen Vibe hat als in Italien.
Welches Fach war für dich besonders interessant?
Musik war für mich besonders schön, weil wir ein Gruppenprojekt gemacht haben, bei dem wir Sounds für einen Film in der Schule gesucht haben. So etwas machen wir bei uns in der Schule nicht, das gibt es nicht.
Was sind die größten Unterschiede zwischen einer deutschen und einer italienischen Schule?
Okay, es gibt viele Unterschiede. Die Studenten sind hier in Deutschland viel mehr frei, damit meine ich, sie können nach draußen gehen, wenn sie eine Pause haben. Auch die Relation mit dem Lehrer oder der Lehrerin ist viel besser, die Schülerin hat keine Angst, sie kann normal mit der Lehrkraft reden und die Lehrer haben auch mehr Verständnis für die Probleme der Schüler. Der Unterricht ist viel interessanter, weil der Lehrer nicht nur erklärt, sondern zwischendurch die Schüler etwas fragt und alle denken mit. Auch machen sie hier viel Gruppenarbeit oder Partnerarbeit, das machen wir nicht so viel. In Italien wird quasi in jeder Stunde ein Schüler oder eine Schülerin zu Beginn des Unterrichts abgefragt - mit Note, das stresst uns.
Wie hast du dich mit deiner Gastfamilie verstanden?
Gut, sie waren sehr nett, wir haben viel zusammen gemacht. Wir sind ausgegangen, nach Nimwegen gefahren, zum Strand an die Nordsee in Holland, wir waren im Museum, zum Lichterfest in Kleve, zum Eis essen in die Gelateria panna e cioccolato und vieles mehr.
Was sind die größten Unterschiede zwischen Deutschland und Italien?
- Die Leute sind hier nicht so gestresst.
- Die Geschäfte schließen hier viel früher, das ist schade.
- Das deutsche Frühstück ist besser als in Italien.
- Es gibt viele Fahrräder und alle Leute fahren quasi immer überall hin mit dem Fahrrad.
Welches deutsche Gericht hat dir am besten geschmeckt?
Wiener Schnitzel
Conny, wie war die Zeit für euch als Gasteltern?
Es ist spannend, eine junge Schülerin aus einem anderen Land aufzunehmen. Nun war Polina nur 2 ½ Wochen bei uns, wir haben versucht, ihr ein bisschen unser Land, unseren Niederrhein näher zu bringen. Aber auch sie hat uns viel aus der italienischen Schule erzählt, aber auch aus ihrem Herkunftsland, der Ukraine. Ihre Familie ist damals nach der Krim-Invasion – für sie der 1. Krieg – nach Italien ausgewandert. Nun spricht sie 5 Sprachen fließend: ukrainisch, russisch, italienisch, englisch und deutsch, französich (da sagt sie „noch nicht so gut“). Für sie ist es unverständlich, dass hier nur wenige die niederländische Sprache können, wenn wir doch so nah wohnen und die Niederlande zum Ausgehen nutzen.
Auf das Fahrrad haben wir sie leider nicht bekommen – die Fahrräder waren ihr zu hoch, zu dunkel, zu anders, zu....
Polina ist gut wieder zu Hause gelandet und wir sind auch wieder im Alltagsmodus: Nach 2 Wochen, die ich nun immer mit dem Auto unterwegs war, freue ich mich wieder zu radeln.
Vielen Dank an alle Gastfamilien, die im Schuljahr Schülerinnen und Schüler aus anderen Ländern bei sich aufnehmen und den sprachlichen und kulturellen Austausch an unserer Schule damit maßgeblich unterstützen.