Steinblog
Une aventure en français
Le Prix des Lycéens Allemands
Ponctuellement standen wir – der Französischkurs der Q2 von Frau Bonarewitz und Herrn Birkemeier – am Klever Bahnhof, um mit der Bahn nach Düsseldorf zu fahren. Erstaunlicherweise gab es dabei keine Komplikationen, aber man sollte sich bekanntermaßen nie zu früh freuen…
Der Prix des Lycéens Allemands, an dem unser Französischkurs teilnehmen sollte, ist eine Initiative des Institut Français Deutschland in Zusammenarbeit mit Ernst Klett Sprachen und der Unterstützung der Vereinigung der Französischlehrerinnen und -lehrer. Ausgewählte Schülerinnen und Schüler nehmen dabei an aufeinanderfolgenden Literaturjurys teil, um den Siegerroman aus drei in die engere Wahl gezogenen Titeln zu bestimmen.
In den vergangenen Monaten haben wir uns intensiv mit drei Büchern, die dieses Jahr für den Prix nominiert wurden, auseinandergesetzt. Dazu gehörten: „On ne sépare pas les morts d’amour“ von Muriel Zürcher - eine Liebesgeschichte zweier Liebenden aus verfeindeten Wohnvierteln. „Une année pour toujours“ von Lucile de Pesloüan ist ein Tagebuch der 14-jährigen Malou, die sich mit ihrer Identität, ihren Gefühlen, ihren Träumen und ihren ersten Liebeserfahrungen auseinandersetzt. Das letzte Buch und unser Kursfavorit war der Roman „Né pour partir“, die biografische Erzählung eines minderjährigen afrikanischen Migranten aus Guinea, welcher die lange Reise nach Frankreich auf sich nimmt, um Medikamente für seinen kranken Vater zu besorgen.
Angekommen am Düsseldorfer Bahnhof haben wir uns ganz sportlich zu Fuß auf den Weg zum Institut Français gemacht – und das sogar in der eisigen Kälte. Mit jedem Schritt stieg dann auch die Nervosität, vor allem die unseres délégués Aleks Drezeks, der unseren Kurs bei der Veranstaltung vertreten sollte. Nach und nach trudelten auch die anderen Französischkurse aus ganz Nordrhein-Westfalen im Hof des Instituts ein.
Um Punkt 12 Uhr hieß es dann „Bonne chance!“ für Aleks, während der Rest des Kurses im Publikum fleißig anfeuerte. Der Nachmittag war in zwei Diskussionsrunden gegliedert. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurden die Inhalte und Thematiken der französischen Lektüren diskutiert – selbstverständlich alles auf Französisch. Anschließend daran wurden von den insgesamt fünfzehn Vertretern die acht Besten für die zweite Diskussionsrunde gewählt. Dazu gehörte natürlich auch Aleks.
Um gestärkt in die zweite Runde gehen zu können, organisierte das Institut freundlicherweise sehr leckere kostenlose belegte Brötchen und Getränke, an denen sich der ganze Kurs bedient hat.
Die zweite Diskussionsrunde verlief dann kontroverser als die vorangegangene Runde. Hier vertrat Aleks konsequent unsere Kursmeinung mit Hilfe der zuvor gesammelten Argumente zu den Büchern. Dabei gab es auch einige hitzige Diskussionen zwischen den délégués.
Zum Schluss wurde auch hier wieder gewählt. Einerseits wurde für das Lieblingsbuch aller Französischschülerinnen und -schüler aus NRW abgestimmt. Unser Kursfavorit hat zur Freude aller Beteiligten hierbei gewonnen. Andererseits wurde unter den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern die Vertretung für das Bundesland gewählt, welche noch an einer weiteren Diskussionsrunde auf Bundesebene teilnimmt. Wie man so schön sagt: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ – aber leider hat Aleks trotz anfänglichem Vorsprung knapp verloren und blieb Gewinner der Herzen.
Als Trost hat uns Herr Birkemeier einen zwar nicht französischen, aber italienischen Kaffee ausgegeben. Vielen Dank dafür! Der Kaffee und ein gemütlicher Spaziergang am Rheinufer bei Sonnenuntergang reichten aus, um die Stimmung unseres Kurses kurzweilig wieder zu verbessern.
Aber wie bereits gesagt, sollte man sich nie zu früh freuen. Nach ausgelassenen Gesprächen im Zug, hieß es leider: Endstation Kevelaer. Nun standen wir gestrandet in der dunklen Kälte am Kevelaerer Bahnhof. Glücklicherweise haben sich einige Eltern dazu bereiterklärt, die Kursteilnehmer von dort abzuholen und sicher nach Hause zu bringen.
Alles in allem hatten wir eine schöne und lehrreiche Zeit in Düsseldorf. Nach einem langen Tag hieß es jetzt für uns alle: „Bonne nuit!“.