Steinblog

Vier Steinerinnen bei der Ehrung von Eva Weyl als Grenzland-Europäerin

Am 9. Mai sind Schülerinnen und Schüler der Q2 (Projekt- und Niederländischkurs) und der Q1 (Niederländisch-Leistungskurs) zusammen zum Europatag 2023 im Kulturzentrum De Lindenberg in Nimwegen gefahren, um an der Ehrung von Eva Weyl teilzunehmen

Der „Dag van Europa 2023“, eine Veranstaltung der Linksparteien SPD und PvdA thematisierte das heutige Europa und ihre Krisen, wie die Flüchtlingskrise, der Brexit, die Corona-Pandemie und der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Dabei legten die Redner stets Wert auf die Idee, dass das Projekt Europäische Union nur bestand halten wird, wenn die Mitgliedsstaaten zusammenhalten, da beispielsweise die Arbeitsmigranten in dieser Grenzregion auch in einem vereinigten Europa in menschenunwürdigen Behausungen leben müssen.

Der Höhepunkt des Abends war die Ehrung von Eva Weyl als „Grenzland-Europäer des Jahres 2023“ für ihren großartigen Einsatz als jüdische Zeitzeugin des zweiten Weltkrieges. Sie ist eine Holocaustüberlebende und verbreitet seit 15 Jahren ihre Geschichte in verschiedenen Schulen. Eva Weyl hat damit bereits 100.000 Schüler und Schülerinnen erreichen können. Dabei ist ihr Ziel über die Geschehnisse des zweiten Weltkrieges aufzuklären. Damit möchte sie möglichst viele junge Menschen erreichen, sodass diese ihre Vergangenheit als „Zweitzeugen“ weitertragen.
Eva Weyl ist 1935 in Arnheim geboren. Ihr Vater ist in Kleve aufgewachsen und hat unsere Schule besucht. Zudem gehörte ihm das Kaufhaus Weyl, das heute Galeria Kaufhof ist. Darüber hinaus kommen einige ihrer Verwandten auch aus Deutschland. Mit sieben Jahren wurde Eva Weyl gemeinsam mit ihrer Familie nach Westerbork deportiert. Eva Weyl und ihre Familie mussten in großer Angst leben, da sie drei Jahre lang auf der Transport- und Todesliste standen. Ihre Mutter hat versucht, Eva Weyl durch ihren Optimismus und Liebe vor der Wahrheit des tatsächlichen Geschehens zu behüten. Trotzdem kann sie noch heute durch viele emotionale Details die Menschen berühren. Sie berichtet in ihren Vorträgen über die unmenschlichen und grausamen Umgangsweisen im zweiten Weltkrieg gegenüber Minderheiten.
Beim Europatag 2023 berichtete der Journalist Ad van Liempt über Eva Weyls Geschichte und ihre heutige Arbeit und sprach ein großes Lob für die Verbreitung ihrer Geschichte aus.

Auch die vier Schülerinnen des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums, Theresa, Jette, Lilli und Celina aus dem Projektkurs der Q2 berichteten über ein emotionales Interview mit Eva Weyl in Amsterdam, sowie über ihre Erfahrungen mit ihr als Person.

Zum Schluss gaben uns die Organisatoren Geschenke mit nach Hause, die wir sehr wertschätzen. Darunter waren zwei Freikarten für das Vrijheidsmuseum in Groesbeek.
Der Europatag war ein großer Erfolg, der uns deutlich zeigte, wie wichtig die Verbundenheit und Sicherheit innerhalb Europas sind.
Wir haben an diesem Abend sehr viel dazu gelernt und es war eine schöne Erfahrung, die wir nie vergessen werden. Das Highlight des Abends war natürlich die Ehrung von Eva Weyl, die uns mit ihrer Geschichte sehr berührt hat.
Unser Tag in Nijmegen war eine kulturelle Bereicherung und ging viel zu schnell zu Ende.

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