Steinblog

Völlig losgelöst ... bis in die Stratosphäre

 

„Völlig losgelöst von der Erde“ flog am Montag, den 24.06, in der ersten großen Pause unser Wetterballon, ausgestattet mit einer Kamera, von der Dachterrasse der Schule aus immer höher und verschwand schon bald außer Sichtweite in den Wolken.

Nun hieß es für uns, den Technikkurs der zehnten Jahrgangsstufe, geleitet von Herrn Kluge, zu warten und zu hoffen, dass sich die zahlreichen Vorbereitungen in den vielen Unterrichtsstunden ausgezahlt haben und wir mit gelungenen Aufnahmen der Erde aus der Stratosphäre entlohnt werden.

Doch nicht alles war so „schwerelos“ wie es der reibungslose Aufstieg unserer Sonde vermuten ließ. Im Unterricht wurden wir mit vielen Problemen konfrontiert:

Wie wappnen wir unseren Wetterballon gegen die extremen Bedingungen in einer Höhe von 35 bis 40 Kilometern bei einer Kälte von bis zu minus 60 Grad? Wie garantieren wir einen sicheren Start und wie finden wir unseren Ballon wieder? – mit diesen, für den Erfolg des Projektes, welches von der Sparkasse und unserem Förderverein finanziert wurde, ausschlaggebenden Fragen haben wir uns lange sehr intensiv beschäftigt.

Die Box, an dem mit 3800 Litern Helium gefüllten Ballon aus festem Naturkautschuk hängend, besteht aus Styropor. Styropor ist ein ausgezeichneter Isolator, welcher die in der Box vorhandene Technik, so das Messgerät für die Temperatur und den Luftdruck, den GPS-Tracker, den wir zuvor ausgiebig getestet hatten, und natürlich die Kamera, hervorragend vor der extremen Kälte schützt.

Um beim Aufstieg des Ballons Hindernisse wie hohe Bäume und Gebäude zu umgehen, haben wir uns als Startplattform für unser Schuldach entschieden.

Für den finalen Touch sorgten die Experimente: In jeweils vier Reagenzgläser gefüllt, sollten jetzt auch noch destilliertes Wasser, Cola, Schnaps und Bier sowie ein Schokokuss, an der Sonde befestigt, ihren Weg in die Stratosphäre bestreiten.

Blieb nur noch eins – der perfekte Tag mit dem perfekten Wetter, welcher jedoch lange auf sich warten ließ.

Doch die lange Wartezeit zahlte sich aus, denn unser Projekt wurde ein voller Erfolg!

Nach bereits ungefähr 85 Minuten erreichte unsere Sonde eine maximale Höhe von etwa 37.000 Metern, wo der Helium-Ballon schließlich platzte und unsere Konstruktion, durch einen Fallschirm aufgefangen, zurück zur Erde segelte. Einige Stunden später landete die Sonde erfolgreich in den Niederlanden, hinter Tilburg, und umging durch einen glücklichen Zufall die vielen Gewässer und Hochspannungsleitungen in der unmittelbaren Nähe.

Bereits am nächsten Tag bekamen wir im Unterricht die atemberaubenden Aufnahmen aus der Stratosphäre zu sehen und konnten gespannt den Aufstieg und die Landung unserer Sonde, sowie die Entwicklung der Experimente beobachten – der Schokokuss platzte durch den geringen Luftdruck in der Höhe auf, das Wasser, das Bier und die Cola gefroren und dehnten sich aus. Bei der Landung waren alle Füllstände wieder auf den Startstrich gesunken.

Ein perfekter Abschluss des Kurses und des Schuljahres!

Dieses besondere, spannende und herausfordernde Projekt wird uns allen definitiv noch lange in Erinnerung bleiben.

Text für den Projektkurs: Daniela Kuxhausen

Drohnenaufnahmen: Marc Leidiger

 

 

 

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