Steinblog

„Vor 80 Jahren stand ich auf der Todesliste.“ (Eva Weyl)

Frau Weyl, Jahrgang 1935, die als Kind den Holocaust überlebte, schilderte unseren 9. Klassen auch in diesem Jahr ihre bewegende Geschichte. In ihrem Zeitzeugenvortrag berichtete sie zunächst über ihre Familiengeschichte, die Verfolgung der Juden unter der Herrschaft der Nationalsozialisten sowie die daraus folgende Flucht ihrer Eltern in die benachbarten Niederlande. Ihr Vater hat im Übrigen an unserer Schule sein Abitur abgelegt. Darauf gründend gibt es bereits seit Jahren eine enge Verbindung zwischen Frau Weyl und unserer Schule, die hoffentlich noch mehrere Jahre bestehen wird.

Wie unsere Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen diesen Besuch erlebt haben, beschreibt nachfolgend Laura aus der Klasse 9d:

Der Zeitzeugenbericht handelte von der Zeit, als Eva Weyl als junges Mädchen im Zweiten Weltkrieg das Judendurchgangslager Westerbork überlebte. Ihr Vortrag wurde von uns als sehr spannend, realistisch und beeindruckend wahrgenommen. Sie machte uns durch verschiedene Vergleiche bewusst, dass wirklich alle Menschen gleich sind und sich eine solche Zeit niemals wiederholen darf. Ihre Lebensgeschichte war inspirierend und brachte uns höchsten Respekt vor ihrer Vergangenheit und dem, was sie erlebt hatte, ein. Während sie ihre Geschichte erzählte, realisierten wir, dass dies nicht nur aus einem Geschichtsbuch vorgelesen oder erzählt wurde, sondern dass sie mit Leib und Seele dabei gewesen war. Sie erzählte vom Verlust einer Mitschülerin, welche zu Tode geprügelt wurde und von ihrer Freundin, die nicht so viel Glück hatte wie sie und leider nach Auschwitz deportiert wurde. Dies war sehr schockierend und emotional. Wir haben gespannt und interessiert zugehört und am Ende Fragen gestellt. Eva Weyl war uns gegenüber sehr offen und hat uns auch einen Einblick in ihr damaliges privates Leben gegeben, so dass uns allen bewusst wurde, wie sich diese Zeit von der heutigen Zeit unterscheidet. Außerdem machte sie deutlich, dass auch die Nachkommen der Schuldigen von damals unschuldig seien. „Ihr könnt nichts für die Vergangenheit. Die Zukunft jedoch liegt in euer Hand.“, waren ihre Worte.

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