Medienscouts am Stein
Die Medienscouts NRW sind ein Netzwerk von Schülerinnen und Schülern, die sich für eine sichere und verantwortungsvolle Nutzung digitaler Medien einsetzen. Sie haben zum Ziel, ihre Mitschülerinnen und Mitschüler für die Chancen und Risiken digitaler Medien zu sensibilisieren.
Im Einzelnen umfassen die Aufgaben der Medienscouts NRW folgende Bereiche:
- Beratung und Unterstützung: Medienscouts stehen anderen Schülerinnen und Schülern bei Fragen und Problemen rund um das Thema Medienkompetenz zur Seite. Sie helfen dabei, Risiken zu erkennen und geben Tipps für eine sichere Nutzung digitaler Medien.
- Prävention: Medienscouts organisieren Workshops, Vorträge und Veranstaltungen, um über die Risiken der digitalen Welt aufzuklären. Sie sensibilisieren ihre Mitschülerinnen und Mitschüler für Themen wie Cybermobbing, Datenschutz und Fake News.
- Medienproduktion: Medienscouts erstellen selbst Medienprodukte wie Videos, Podcasts oder Plakate, um ihre Botschaften zu verbreiten. Sie nutzen dabei ihre kreativen Fähigkeiten und setzen sich mit aktuellen Medientrends auseinander.
- Schulungen und Fortbildungen: Medienscouts bilden sich selbst weiter und geben ihr Wissen an andere Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte weiter. Sie organisieren Schulungen und Fortbildungen zu Themen wie Medienkompetenz und Medienpädagogik.
Insgesamt tragen die Medienscouts dazu bei, dass die Schülerinnen und Schüler die digitale Welt sicher und verantwortungsvoll nutzen können.
Ausbildungskonzept Medienscouts am Freiherr-vom-Stein Gymnasium Kleve
Die Ausbildung erfolgt alle zwei Jahre schulintern durch die aktiven Medienscouts; sie greifen dabei auf ihre eigenen Erfahrungen und erworbene Kompetenzen bei der Durchführung von Schulungen und Modulen zurück. Das Angebot zur Fortbildung ergeht immer an die Klassen 9 und 10.
Zu Beginn des Schuljahres erfolgt eine Ankündigung der bevorstehenden Ausbildung in den jeweiligen Klassen; Medienscouts und ebenfalls als Medienscouts ausgebildete Mentoren (Herr Wild und Herr Trausch) stellen die Arbeit und Ausbildung der Medienscouts kurz vor und laden zu einer ausführlichen Informationsveranstaltung an einem Nachmittag ein.
Grundvoraussetzungen für die Teilnahme an der Medienscoutausbildung sind die Bereitschaft, aktiv und intensiv an der Gestaltung unserer Schulgemeinschaft mitzuwirken, Freude an der Arbeit mit (jüngeren) Schülerinnen und Schülern sowie (aufgrund des hohen zeitlichen Aufwands und wiederholter Abwesenheit im eigenen Fachunterricht) Noten über dem Klassendurchschnitt.
Die Ausbildung erfolgt ganztägig in fünf Modulen vor Ort; teilnehmende SuS sind dafür vom Unterricht befreit. Die Ankündigung der jeweiligen Termine erfolgt rechtzeitig und unter Berücksichtigung anderer Termine des Schuljahres (besonders zu berücksichtigen sind Klassenarbeiten und externe Veranstaltungen).
Die konkrete Gestaltung der einzelnen Module unterliegt den ausbildenden Medienscouts; sie werden dabei von den Mentoren unterstützt und in Phasen auch begleitet. Die Medienscouts verwenden dabei in der Regel Materialien der Landesanstalt für Medien NRW, von Klicksafe und der Medienbox NRW, gestalten diese im Sinne des ursprünglichen Ausbildungskonzeptes der Landesanstalt aber nach eigenem Ermessen und von den eigenen Erfahrungen ausgehend.
Folgende Schwerpunkte in der Ausbildung sind vorgesehen, können aber in der Abfolge geändert werden:
Inhalte:
- Grundlagen der Internetnutzung und Sicherheit (z.B. Viren, Würmer, Trojaner, Spyware, Ransomware)
- Technischer Schutz: Antivirenprogramme, Firewalls, Updates
- Passwörter: Erstellung sicherer Passwörter, Passwortschutz
- E-Mail und Spam: Umgang mit unerwünschten Nachrichten, Schutzmaßnahmen
- Datenschutz und Privatsphäre: Umgang mit persönlichen Daten, Rechte und Schutzmöglichkeiten
- Suchen im Netz: Suchmaschinen, Recherchekompetenz, Umgang mit Cookies
- Urheberrecht und Recht am eigenen Bild
- Risiken: Cybermobbing, Grooming, Pornografie, Werbung und Abzocke
Kompetenzen:
- Erkennen und Bewerten von Chancen und Risiken digitaler Medien
- Entwicklung von Schutzstrategien im Netz
- Kritischer Umgang mit persönlichen Daten
- Anwendung von Datenschutzregeln und Medienrecht
- Soziales Lernen und Kommunikation im digitalen Raum
Inhalte:
- Reflexion des eigenen Mediennutzungsverhaltens, Faszination sozialer Netzwerke
- Chancen und Risiken sozialer Netzwerke (z.B. Selbstdarstellung, Stress, Fake News)
- AGB/Nutzungsbedingungen verstehen und kritisch hinterfragen
- Veröffentlichung von Fotos, Datenschutz und Privatsphäre
- Kontakte im Netz: Freundschaften, Fremde, Sicherheitstipps
- Missbrauch, Stress und Cybermobbing: Erkennen, Handeln, Unterstützungsangebote
Kompetenzen:
- Reflektierter und sicherer Umgang mit sozialen Netzwerken
- Erkennen und Bewerten von Risiken (z.B. Cybermobbing, Fake News)
- Entwicklung von Schutzstrategien und Handlungsoptionen
- Kenntnisse über rechtliche Rahmenbedingungen (z.B. Recht am eigenen Bild)
Inhalte:
- Differenzierte Betrachtung digitaler Spiele (Genres, Plattformen, Trends)
- Wirkung und Faszination von Gewalt in Spielen
- Suchtpotenzial und Nutzungsdauer
- Alterskennzeichnungen (USK, PEGI) und Jugendschutz
- Kostenfallen und Gefahren bei Onlinespielen (In-Game-Käufe, Datenmissbrauch)
- Positive Aspekte: Kreativität, Teamarbeit, Problemlösen
- Kritische Diskussion öffentlicher Debatten (z.B. Gewalt, Sucht)
Kompetenzen:
- Kritische Reflexion des eigenen Spielverhaltens und der Wirkung von Spielen
- Erkennen von Suchtgefahren und Kostenfallen
- Bewertung von Altersfreigaben und Jugendschutzmaßnahmen
- Entwicklung von Strategien für einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Spielen
Inhalte:
- Reflexion des eigenen Smartphone-Nutzungsverhaltens und Identifikation problematischer Anwendungen
- Überblick über aktuelle Apps, Funktionen und Trends (z.B. FOMO, Wearables, Messenger)
- Kritische Auseinandersetzung mit Handlungsfeldern wie ständige Erreichbarkeit, WhatsApp-Stress, App-Fallen, Nutzung Tag und Nacht, Messenger-Vergleich, Chat-Kommunikation und Rechte/AGB von Apps
- Entwicklung von Lösungsstrategien zu Problemen wie Stress, Ablenkung, Datenschutz, In-App-Käufen und Cybermobbing
- Erarbeitung und Präsentation von kreativen Medienprojekten (z.B. Fotowand, Fotoserie, QR-Code-Rallyes)
- Planung und Umsetzung von Medienscout-Aktivitäten an der eigenen Schule
Kompetenzen:
- Reflexionsfähigkeit hinsichtlich des eigenen Medienverhaltens und der Mediennutzung im Alltag
- Kritischer Umgang mit digitalen Kommunikationsmitteln und Apps, inkl. Datenschutz und Privatsphäre
- Entwicklung und Anwendung von Problemlösungsstrategien im Umgang mit digitalen Medien
- Teamarbeit und Präsentationskompetenz (z.B. Gruppenarbeiten, Plenumsdiskussion, digitale Präsentation)
- Fähigkeit, Regeln für den Klassenchat und für den Umgang mit digitalen Medien zu entwickeln und zu vermitteln
- Sensibilisierung für Rechte und Pflichten im digitalen Raum (z.B. AGB, Urheberrecht, Bildrechte)
- Kreative Nutzung digitaler Medien für schulische Projekte und Präventionsarbeit
Inhalte:
- Einführung in die Themen Cybermobbing und Sexting, inklusive Definitionen und Abgrenzung beider Phänomene
- Analyse von Fallbeispielen und Filmarbeit (z.B. „Star Wars Kid“, „Let's fight it together“, „Megan's Story“)
- Erarbeitung der Dynamiken, Rollen und Mechanismen von Cybermobbing-Prozessen
- Entwicklung und Sammlung von Präventions- und Interventionsstrategien, auch im Hinblick auf die Rolle als Medienscout
- Kennenlernen von Netzwerkpartnern (z.B. Polizei, Beratungsstellen)
- Thematisierung von Rechtsfragen, insbesondere im Bereich Nacktbilder/Pornografie
Kompetenzen:
- Erkennen und Analysieren von Cybermobbing- und Sexting-Fällen, inklusive der beteiligten Rollen und Dynamiken
- Entwicklung von Handlungsstrategien für Prävention und Intervention bei Cybermobbing und Sexting
- Fähigkeit zur Recherche, Reflexion und Diskussion über aktuelle Entwicklungen in der digitalen Medienwelt
- Kommunikations- und Beratungskompetenz, insbesondere im Umgang mit Betroffenen
- Wissen über rechtliche Rahmenbedingungen und Grenzen der eigenen Handlungsmöglichkeiten
- Netzwerkkompetenz: Kenntnis über externe Ansprechpartner und Hilfsangebote
- Peer-Education: Die Module setzen stark auf die aktive Beteiligung der Teilnehmenden (z.B. Gruppenarbeiten, Plakatgestaltung, Präsentationen).
- Praxisorientierung: Fallbeispiele, Rollenspiele, Diskussionen und kreative Aufgaben fördern die Anwendung der Inhalte im Alltag.
- Soziales Lernen: Förderung von Kommunikations-, Kooperations- und Beratungskompetenzen.
In jedem Workshop sind Elemente zum Erlernen von Beratungskompetenzen, der erforderlichen Kommunikationsfähigkeit und des sozialen Lernens enthalten. Weitere Schwerpunkte sind dabei der Erwerb verschiedener Präsentationstechniken, technische Möglichkeiten zu Ab- und Umfragen sowie zu Rückmeldungstools.