Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium versteht sich als eine Schule, in der sich alle Beteiligten - die Schülerinnen und Schüler, deren Eltern sowie die Lehrerinnen und Lehrer - auf ein rücksichtsvolles miteinander Leben und Arbeiten verpflichten.

Wir wollen bewusst Werte setzen und einander zur Einhaltung dieser Werte erziehen, weil wir sie für notwendig halten, um ein menschliches Zusammenleben in der uns anvertrauten Welt gestalten zu können.

Als solche Werte können gelten: Aufgeschlossenheit für die Mitmenschen, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit, Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft, Höflichkeit und Entgegenkommen, Einsatz für die Gemeinschaft und partnerschaftliches Miteinander. Insbesondere in Konfliktsituationen muss für jeden das Bewusstsein des Wohlmeinens und des Angenommenseins erhalten bleiben.

Diese Werte und Einstellungen sind im Unterricht und in sonstigen schulischen Aktivitäten zu verankern, in Gesprächen mit den Eltern anzusprechen und in die Öffentlichkeit hinein zu tragen.

Die Achtung vor dem anderen umfasst auch insbesondere die Achtung vor seinen religiösen Überzeugungen. Gemeinsame Überzeugungen sollen auch gemeinsam gepflegt und gestärkt werden. Die unterschiedlichen Erfahrungsstände, Bedürfnisse und Schwierigkeiten der im Schulalltag miteinander verbundenen Generation sollen bewusst wahrgenommen und geachtet werden.

Der Gedanke der menschlichen Solidarität geht aber entscheidend über den Kreis der Schulgemeinde hinaus. Öffnung von Schule in die kommunale Gesellschaft und Partnerschaft mit anderen Schulen im In- und Ausland werden daher sowohl unter dem Gesichtspunkt der gemeinsam zu tragenden Verantwortung für ein gutes Miteinander in einer multikulturellen Gesellschaft, als auch unter Berücksichtigung zunehmender Globalisierung gesehen.

Die Existenz des Einzelnen und der Gesellschaft, in der er lebt, ist auch als ein Prozess in der Geschichte zu verstehen. Daher gehört die Auseinandersetzung mit der eigenen wie mit der lokalen und allgemeinen Geschichte nicht nur zu den curricularen Bildungszielen. Sie dient auch der eigenen Standortbestimmung, entspricht der Achtung vor Errungenschaften und Werten vorangegangener Generationen und der Verantwortung gegenüber kommenden Generationen ebenso wie der Sicherung einer neu zu gestaltenden Zukunft.

Zur Bewältigung der schulischen Aufgaben und als Vorbereitung auf die Anforderungen der Arbeitswelt wird Teamfähigkeit gefördert. Von dem Einzelnen wird Einsatz- und Hilfsbereitschaft erwartet. Risikobereitschaft und Kreativität werden ebenso gefordert wie Durchhaltevermögen.

Die wachsende Kenntnis von der Welt und deren Kulturgütern durch den Unterricht ist gekoppelt mit einer zunehmenden Verantwortung. Dies gilt zunächst für den unmittelbaren Raum der Schule, aber auch für die Umwelt im näheren und weiteren Umfeld. Achtung vor fremden Eigentum sowie Erziehung zu Ordnung und Sauberkeit geschieht im Blick auf die Funktionen für Mensch und Umwelt. Der Umgang mit Materie und Energie wird unter ökologischen Gesichtspunkten in Verantwortung für die Umwelt und nachfolgende Generationen eingeübt. Solche Verantwortung fordert Bereitschaft zu Selbstbescheidung und Konzentration.

Die pädagogische Grundorientierung des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums artikuliert sich in einem Schulethos, das — thesenartig — unsere Erwartungen an die am Schulleben Beteiligten formuliert.